„Mediterrane Küche, südliche Lebensart und britische Gelassenheit auf einer wunderschönen Mittelmeerinsel mit spannender Geschichte – das ist eine einmalige Mischung“, schwärmt Botschafterin Marlene Bonnici (Foto) von ihrer Heimat Malta. Im kleinen quirligen Inselstaat zwischen Sizilien und Nordafrika, bis 1964 britische Kronkolonie, blühen Wirtschaft und Tourismus. Es gäbe fast keine Arbeitslosen, verrät mir die Diplomatin beim Kaffee in ihrem hellen, großen Arbeitszimmer in der maltesischen Botschaft in der Klingelhöferstraße. Oft treffe ich die schlanke, jugendlich wirkende Frau mit den langen braunen Haaren auf diplomatischen Events in Berlin. Dass sie im Frühjahr ihren 60. Geburtstag gefeiert hat, würde niemand vermuten.
Geboren und aufgewachsen ist sie in Melbourne, Australien, wo ihr Vater Ingenieur war. Erst mit 12 Jahren kam sie nach Malta. Auf ihrer Mädchenschule wählten die meisten Mitschülerinnen als Fremdsprache Französisch. Sie entschied sich für Deutsch. „Ich wollte anders sein“, erinnert sich die Botschafterin lächelnd. Nach dem Lehramtsstudium und zwei Jahren als Deutschlehrerin ging sie nach Oxford, studierte Diplomatie. An der maltesischen Botschaft in Bonn begann ihre Diplomatenlaufbahn, die schnell Fahrt aufnahm. Als Malta 2004 EU-Mitglied wurde, war sie in verantwortlicher Funktion dabei. 2012 ernannte man sie zur Ständigen Vertreterin von Malta bei der EU in Brüssel, danach amtierte sie als Missionschefin in den Niederlanden.
Im Juni 2020 kam Marlene Bonnici erstmals als maltesische Botschafterin nach Berlin. Doch schon einen Monat später schickte man sie erneut als Ständige Vertreterin nach Brüssel, wo ihre Expertise gebraucht wurde. Seit Januar ist sie zum zweiten Mal Botschafterin in Berlin. „Wahrscheinlich bin ich eine der wenigen oder sogar die einzige Botschafterin, die Bundespräsident Steinmeier zweimal ihr Beglaubigungsschreiben übergeben hat“, meint sie. Ihre Zehlendorfer Residenz liegt nahe am Schlachtensee, wo die Diplomatin gern spazieren geht. Tochter Carla Maria studiert Jura in London. „Sie kommt gern nach Berlin“, freut sich die Botschafterin. Ihr Mann, der Rheinländer Dr. Klaus-Dieter Frey, den sie in Bad Godesberg geheiratet hat, arbeitet als Zahnarzt auf Malta. Da trifft es sich gut, dass die neue Fluggesellschaft KM Malta Airlines zweimal wöchentlich direkt von Berlin nach Malta fliegt.
Text: Frank Schüttig, Foto: Botschaft von Malta
2025-10-16
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