Für Botschafterin Melita St. Maria-Thomeczek ist es ein schönes Abschiedsgeschenk, bevor Sie in den nächsten Wochen ihren Posten in Berlin verlassen wird: das Richtfest des zukünftigen Botschaftsgebäudes der Philippinen in Berlin-Mitte, das sie am 18. Januar mit vielen Gästen und vor allem ihren Mitarbeitern feierte.
Die neue Kanzlei kann getrost als ihr Werk bezeichnet werden. Denn 2015, bald nach ihrer Akkreditierung als philippinische Botschafterin in Berlin, begann sie mit der Suche nach einem geeigneten Grundstück für eine neues, größeres Kanzleigebäude. Und die waren im Regierungsviertel rar geworden. Mit Hilfe einer Immobilienagentur wurde man fündig, es war wohl eines der letzten freien Bauplätze in dieser zentralen Lage. Anfang 2017 begannen die Bauarbeiten.
Die zukünftige Anschrift der philippinischen Botschaft wird Luisenstraße 16 sein. Eigentlich sollte sie einprägsam Karlplatz 1 heißen. Dem Bauvorhaben ging ein Antragverfahren voraus, um die alte Anschrift Charitéstraße 7 zu ändern. Aber die Behörden schlugen das 400 Quadratmeter große Eckgrundstück der Luisenstraße zu, vor dem der Karlplatz liegt. Der Baufortschritt ging zügig voran, obwohl die Lage an dieser etwas abgeschrägten Straßenecke eine echte Herausforderung vor, wie der Geschäftsführer der bauausführenden Connect Group, Dipl. Ing. Ingo Lindner, und der Berliner Architekt Florian Hoyer übereinstimmend bemerkten. Es gibt in diesem Haus, abgesehen von den Aufzugschächten, kaum rechte Winkel. Zu beachten waren zudem die Vorgaben von Stadtplanung und Denkmalschutz. Letzterer ist zu bedenken wegen der naheliegenden Charité.
Die fertiggestellte Botschaft wird ein großzügiger Arbeitsplatz und ein gastfreundliches Haus sein: 1400 Quadratmetern Nutzfläche auf sieben Stockwerken, ganz oben eine Konferenzetage, darunter die Leitungsebene, sprich: das Botschafterinnenbüro. Das Erdgeschoss, hinter dem sich ein kleiner Garten erstrecken wird, ist durch eine großflächige Aussparung im Fußboden und eine Treppe mit dem Untergeschoss verbunden. Das ergibt einen großen Empfangs- und Veranstaltungssaal. Vermutlich mit philippinischem Ambiente?
Philippinischer wäre eigentlich, daran erinnerte Botschafterin St. Maria-Thomeczek, wenn die Kanzlei an der Jägerstraße, Ecke Glinkastraße läge. Denn dort lebte der philippinische Nationalheld José Rizal (1861 – 1896) während seines Aufenthaltes in Berlin. Eine Gedenktafel erinnert noch daran. Doch die Eigentumsverhältnisse ermöglichten den Philippinen den Erwerb des Hauses nicht. Doch unzufrieden sei man mit der jetzigen zentralen Lage Parlament, Bundeskanzleramt und einiger Bundesministerien nicht, so die Botschafterin, die die ausgezeichnete Kooperation und Arbeit von Architekt und Grundstückentwickler lobte.
Die schlüsselfertige Übergabe des Botschaftsgebäudes ist für Ende 2018 vorgesehen. Botschafterin St. Maria-Thomeczek werden wir dann wiedertreffen. Sie wird von den Philippinen zu Besuch kommen und sich ihr fertiges Werk ansehen, dass sie vor drei Jahren auf den Weg gebracht hat.
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